Unauffällig und funktionell – der Maschendrahtzaun

Der Maschendrahtzaun, ein Zaun aus Maschendrahtgeflecht, ist der Klassiker unter dem Zäunen. Schnurförmig ausgezogenes Metall wird allgemein als Draht bezeichnet. Diese recht kräftigen Drähte werden einzeln in Maschen miteinander verflochten und am oberen und unteren Ende durch eine Schlaufe untereinander verbunden.

Mit einem Maschendrahtzaun, zum Beispiel von Gitterfabrik Grieskirchen Ing Anton Pelz GesmbH, werden Grundstücke gesichert. Oft wurde er zum Streitobjekt an Grundstücken. In diesem Zusammenhang wurde ihm sogar schon von Stefan Raab 1999 ein Lied gewidmet. Er besitzt einige Vorteile. So ist er kaum sichtbar, geländeunabhängig und lässt Licht passieren. Regenwasser kann ungehindert abfließen. Nachteilig ist, dass Unkräuter sowie Rasen sich per Hand am besten unter ihm entfernen lassen.
Auf den Markt gibt es unterschiedliche Flechtsysteme, wie beispielsweise das Drahtgeflecht, Drahtgitter sowie Knotengeflecht. Sechseckgeflechte sind unter dem Begriff Hasendraht bekannt. Die einzelnen Verzirrungen ähneln kleinen Trapezen, wogegen beim Vierkantgeflecht nur viereckige Formen ersichtlich sind.
Baumschulen nutzen Maschendrahtzäune zum Ballieren der Wurzelballen. Werden Bäume oder Sträucher ausgegraben, wird schützend der Maschendraht um die Wurzel gelegt und die Pflanzen können schadlos versetzt werden. In diesen Fällen ist gewünscht, dass der Draht im Boden verrostet. Er besitzt daher keinen Korrosionsschutz.

Die Technik der Drahtherstellung existiert seit dem 5. Jahrhundert nach Christus. Damals schützten die ersten Kettenhemden Ritter bei ihren Kriegszügen. Grundlage waren Tausende Drahtringe, welche zusammen einen schützenden Panzer bildeten. Die Drähte wurden zuerst in Feinarbeit geschmiedet. Später, im Hochmittelalter, wurde feiner, geschmiedeter Stahl durch ein Loch ein einem Stahlblock gezogen. 1844, im Zeitalter der Industrialisierung, entstand in England die erste Drahtnetzmaschine für sechseckiges Drahtgeflecht. Jetzt war die Herstellung rentabel und es begann der Siegeszug des Maschendrahtzauns.
Das beliebteste Modell des Zauns aus Maschendraht im deutschsprachigen Raum ist der mit grünem PVC beschichtete Zaun. Natürlich bietet der Markt auch andere farbliche Kunststoffbeschichtungen des Stahls an. Aber es gibt das Maschengeflecht auch ohne künstliche Farbe, aus Aluminium, Edelstahl und verzinktem Stahl.
Die gängigen Maschenweiten reichen von kleineren 30 Millimetern bis zum größeren 100 Millimetern. Die beliebtesten Drahtstärken liegen zwischen 2,4 und 3,8 Millimeter. Der Zaun wird in Höhen von 80 Zentimetern bis 200 Zentimeter angeboten. Der Maschendraht wird als Rollenware verkauft.

Für das Aufbauen eines Zaunes aus Maschendraht werden Zaunpfosten benötigt. An diesen wird er befestigt. Zaunpfosten müssen mindestens 80 Zentimeter im Beton in das Erdreich reichen, da nur so ein entsprechender Frostschutz gegeben ist. Sie können aber auch mithilfe von Einschlaghülsen im Boden Halt erhalten. Auf vorhandenen Mauern oder Randsteinen erlangen sie durch Pfostenträger Stabilität. Der Abstand zwischen den Zaunpfosten sollte 3 Meter nicht übersteigen. Um den ersten und letzten Pfosten kann der Maschendraht geschlungen und mit sich selbst verdrillt werden. Zusätzliche Spanndrähte mit Drahtspannern fixieren die Höhe und bringen in den Zaun die Spannung. Das Spannen der Drähte zwischen den Pfosten erfolgt zuerst oben, dann unten und zuletzt mittig.

Maschendrahtzäune, sind leicht zu kürzen oder zu verlängern. Praktisch lassen sich auch zwei Teilstücke vom Drahtzaun nahtlos miteinander verbinden. Dazu muss nur eine Geflechtsfeder entfernt werden. Die Enden werden einfach mit einer Drahtzange oder mit den Fingern aufgebogen. Danach wird die entfernte Geflechtsfeder kurzerhand zwischen die Endmaschen der zu verbindenden Geflechte eingedreht. Nach getaner Arbeit ist die Nahtstelle nicht mehr ersichtlich.


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